Enteignung ist feministisch

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    WOHNEN ALS DAS “PRIVATE”

    Wohnen ist ein Grundbedürfnis, dennoch wird es nicht für alle Menschen gleichermaßen und gerecht erfüllt. Eine systematische Diskriminierung auf Basis des Geschlechts ist auf dem Wohnungsmarkt allgegenwärtig.
    Ohne ein feministisches Verständnis kann die Wohnungsfrage nicht gelöst
    werden!

    VERGESELLSCHAFTUNG IST FEMINISTISCH

    Prekäre und unsichere Wohnsituationen, Zwangsräumungen und Wohnungslosigkeit sind die Folgen von Profitorientierung, gescheiterter Wohnungspolitik und der Kriminalisierung von Armut. Privatisierung schränkt den gleichberechtigten Zugang zu Räumen ein. Deshalb fordern wir die Enteignung und Vergesellschaftung von großen Wohnungsunternehmen!

    Das Fehlen von Rückzugs- und Reproduktionsräumen bleibt so kein individuelles Problem, sondern wird zu einem kollektiven und solidarischen Projekt, dem wir gemeinsam begegnen. Über eine demokratische Verwaltung durch Mieter:innen und Stadtgesellschaft können patriarchale und rassistische Strukturen durchbrochen werden. Sicherer und bezahlbarer Wohnraum für alle, statt Profite für Wenige!

    Wir sind Teil einer wachsenden internationalen Bewegung, die sich für die Vergesellschaftung der gesamten Daseinsvorsorge (Gesundheit, Pflege, Energie, Wohnraum etc.) und damit für eine solidarische und nachhaltige Gesellschaft einsetzt.

    GRUNDBEDÜRFNISSE

    Die Wohnung ist der zentraler Ort der sozialen Reproduktion und Care-Arbeit und darf nicht als Ware gehandelt werden. Die verrichtete Sorgearbeit wird oftmals entweder unbezahlt geleistet oder in unterbezahlten Lohnarbeitsverhältnissen organisiert. Größtenteils wird diese Arbeit von Flinta* und BIPoC geleistet, woraus sich prekäre finanzielle Situationen ergeben können. Der profitorientierte Wohnungsmarkt benachteiligt Personen mit geringem Einkommen und schließt sie aufgrund der aktuellen Entwicklungen zunehmend aus. Zusätzlich spielen bei dieser Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt auch Vorurteile eine Rolle. Der Verlust der Wohnung stellt für FLINTA* dabei eine besonders große Gefahr dar, da sie auf der Straße und in Notunterkünften häufiger mit extremer Gewalt konfrontiert sind

    CARE-ARBEIT BRAUCHT BEZAHLBARE STÄDTE

    Eine gute Erreichbarkeit wichtiger Orte, wie Kindergärten, Schulen, Arztpraxen und Supermärkte ist für den Alltag vieler FLINTA* und ihre (unbezahlten) Tätigkeiten lebenswichtig. Sie sind daher im besonderen Maße auf bezahlbaren Wohnraum und eine gute Infrastruktur angewiesen sowie stärker durch die Knappheit bzw. stetigen Abbau von bezahlbaren und sozialen Wohnraum in Innenstädten und einer hohen Mietbelastung betroffen

    GEFÄHRLICHE UND UNSICHERE WOHNVERHÄLTNISSE

    FLINTA* sind, neben Gefahren im öffentlichen Raum, teilweise auch im Privaten häuslicher Gewalt ausgesetzt. Dabei besteht häufig ein Abhängigkeitsverhältnis, das es erschwert, die Situation zu verlassen. (Finanzielle) Abhängigkeiten und fehlende Hilfsangebote verhindern den Ausweg aus der Gewaltsituation. Die aktuellen Schwierigkeiten bei der Suche nach bezahlbarem Wohnraum sind Teil des Problems – sichere Räume bleiben den Betroffenen häufig verwehrt

    WOHNUNGSMARKT IN DER KRISE

    Der kapitalistische Wohnungsmarkt ist extrem krisenanfällig und die Wohnungsfrage immer wieder Schauplatz gesellschaftlicher Auseinandersetzungen, feministischer Kämpfe und Klassenkämpfe. Der sexistische Wohnungsmarkt festigt dabei die Machtasymmetrie zwischen Männern und FLINTA*. Das kapitalistische Interesse am Wohnen und die Renditeerwartungen des privaten Kapitals sind die wichtigsten Preistreiber auf dem Wohnungsmarkt.

    DAS ERGEBNIS

    • Anteil der Miete vom Einkommen übersteigt oft 30%
    • Extrem lange Wohnungssuche
    • (Mehrfache) Diskriminierung bei der Wohnungssuche
    • Verdrängung an den Stadtrand und ins Umland
    • Zwangsräumungen, Notunterbringung, Wohnungslosigkeit

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